Gastgarten
Seit seiner Ansiedlung auf dem Rutarhof war Werner Berg bestrebt, den Mikrokosmos seiner Umgebung mit den vielen zwischenmenschlichen Begegnungen auszuloten und in seinen Bildern darzustellen. Verhaftet mit dem Leben der meist slowenischsprachigen Bauern und Landbewohner Südkärntens hielt er deren vielfältige Zusammenkünfte im Gasthaus, auf Märkten oder in der Kirche unmittelbar in seinem Skizzenbuch fest. Dabei gelang es ihm die Besonderheit und mythische Dimension des Augenblicks, der kleinen Begebenheiten in klar ausgeformten Kompositionen meist innerhalb weniger Sekunden festzuhalten, woraus gekeltert und verdichtet seine Bilder und Holzschnitte im Atelier entstanden. So wurden seine Schilderungen einer begrenzten, dem flüchtigen Betrachter wohl unscheinbar erscheinenden, kleinen Welt für ihn zum allgemeinen Gleichnis der menschlichen Existenz.
So geschah es auch im August 1973, als er in über 50 Skizzen das Zueinander der Menschen bei einem Landkirchtag nahe Bleiburg festhielt. Im Freien waren dort unter den Bäumen Holztische aufgestellt, wo sich die Festgäste anregend unterhielten. Später wählte der Maler daraus eine Skizze als Bildvorlage aus, wobei er sich an Farbigkeit und Licht der Begebenheit erinnernd, die gelöste Stimmung glücklichen Beisammenseins meisterhaft zum Ausdruck brachte – heitere Ruhe und das Farbglühen des ausklingenden Hochsommertages geben dem Bild seinen unverwechselbaren Charakter.
Entstehungsjahr
1974
Werknummer
0991
Thema
Figuren
Technik
Öl auf Leinwand
Maße
63 x 89 cm