Skip to main navigation Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Gewitter im Krainischen

Mitte der 1950er Jahre durchlebte Werner Berg eine schwere persönliche Krise, die ihren Ausdruck auch in zahlreichen Bildern fand. Unmittelbar findet die aufgewühlte Stimmung des Künstlers in dieser Gewitterlandschaft ihren grandiosen Niederschlag. Der Weg am rechten Bildrand erscheint wie eine offene Wunde. Die Übersteigerung der Perspektive erhöht die dramatische Wirkung, die zusätzlich durch die, wie Messer in die Talfläche schneidenden Felder und die sich windenden Waldstreifen mit einzelnen spitz herausragenden Baumzacken unterstrichen wird. Wie freiliegende Nervenbahnen zucken die Blitze durch das grelle Rot des von ihnen hell erleuchteten Hintergrundes.

Reine Landschaften sind im Werk Werner Bergs nach 1950 eher selten und das vorliegende Bild ist sicherlich seine expressivste Schilderung der Südkärntner Landschaft. Es zeigt die Gegend nahe seinem Bauernhof, dem Rutarhof, auf den sich der Künstler 1931 mit seiner Familie angesiedelt hatte. In der Mitte erscheint unter den gelben Blitzen das Kalksteinmassiv der Steiner Alpen, links und rechts davon die Karawankenkette. Doch die Darstellung der real vorfindbaren Situation tritt hinter die Schilderung des psychischen Erlebens zurück – Munch mit seinen „Seelenlandschaften“ war Werner Berg lebenslang Vorbild. Es Bild zeigt in wohl eindringlich  alle Spannungen und Konflikte der mittleren Schaffensperiode des Künstlers. 


Entstehungsjahr
1957

Werknummer
0484

Werkgruppe

Thema
Landschaft

Technik
Öl auf Leinwand

Maße
40 x 120 cm