Herbstbuche
Das Bild zeigt den Blick aus Werner Bergs Atelierfenster nach Nordwesten. Hinter dem Zaun am linken unteren Bildrand fällt das Gelände seines Rutarhofes steil zur Drau hin ab. Am Waldrand leuchtet strahlend die herbstlich gefärbte große Buche. Werner Berg war einer der letzten jungen Künstler einer nun vollends in die Schranken gewiesenen und verfemten Moderne. Nach der Brandmarkung als „entarteter Künstler“ hatten seine so hoffnungsvollen erste Auftritte in Berlin und anderen deutschen Städten ein jähes Ende gefunden. Jede Ausstellungsmöglichkeit in Deutschland, wo er erste begeisterte Sammler gefunden hatte, war ihm fortan durch viele Jahre verwehrt. Auf den innersten Bereich seines Hofes zurückgeworfen fand er nun zu eindringlich klaren Landschaftsdarstellungen. So auch in diesem Bild, dessen Farbigkeit vom Komplementärkontrast des gelb-orangen Herbstlaubes zum Blauviolett des Himmels bestimmt ist. In den späten 1930er Jahre malte Werner Berg kaum nach Skizzen im Atelier, sondern meist direkt vor dem von ihm sachlich geschilderten Motiv. Bei aller Klarheit vermitteln diese Bilder stets Besonderheit und Geruch der Jahreszeit. „Lange Jahre habe ich in der Einsamkeit gearbeitet“, erzählte Berg später über diese Zeit.
Entstehungsjahr
1938
Werknummer
0214
Thema
Landschaft
Technik
Öl auf Leinwand
Maße
75 x 65 cm