Winternacht
Das Bild ist eines der Hauptwerke im Œuvre des 1904 in Elberfeld geborenen Malers. Bereits 1936 gelangte es auf Vermittlung des Leiters der Kunsthalle Bielefeld, Dr. Heinrich Becker, in eine Bielefelder Privatsammlung. Becker hatte damals im kleinen privaten Kreis noch eine
hervorragende Auswahl von Bergs Bildern, die offiziell bereits „nicht dem gesunden Volksempfinden entsprachen“, vertrauten Sammlerfreunden präsentieren können. Im selben Jahr war das Bild aber auch noch in einem das Schaffen Bergs würdigenden großen Bericht in der Zeitschrift „Die Kunst“ (Bruckmann Verlag München, 7/1936) ganzseitig farbig abgebildet. Schon im Jahr darauf jedoch wurden Bergs Bilder aus deutschen Museen beschlagnahmt, in der verfemenden Ausstellung „Entartete Kunst“ in Hamburg und Wien gezeigt und anschließend vernichtet. Suggestiv verdichtend vereint das Werk alle für Bergs Schaffen charakteristischen Eigenschaften: Die Nacht im Winter, den Mond als zeitgebendes Gestirn, den Hügel, den Baum und ein Gehöft. Wegspuren teilen die verschneite Fläche. Die einfachen Gegebenheiten stehen exemplarisch sowohl für Bergs selbstgewähltes Leben auf seinem entlegenen Hof, wie auch für das menschliche Schicksal. Klarheit, Kälte und Einsamkeit bestimmen die existentielle Situation.
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Entstehungsjahr
1935
Werknummer
0144
Technik
Öl auf Leinwand
Thema
Landschaft
Maße
75 x 95 cm