Schrein der unschuldigen Kinder
Das Werk Werner Bergs in den ersten Jahren in seiner Wahlheimat Unterkärnten war einerseits geprägt vom Expressionismus eines Edvard Munch oder Emil Nolde, andererseits von der Volks- und Sakralkunst seiner neuen Umgebung. Die intensive Auseinandersetzung mit deren Hervorbringungen führte nicht selten zur direkten, plakativen Umsetzung des Motivs in starken Farben und klaren Linien. Bereits in den frühen 1930er Jahren nahm diese Vorgehensweise einzelne Ansätze der Künstler der Pop-Art vorweg, insbesondere wenn diese in ähnlicher Weise die Hervorbringungen der Werbegrafik und Comickultur direkt in ihr Werk integrierten.
Der Schrein der unschuldigen Kinder befindet sich in der Sachsenkapelle im Dom von Maria Saal. Den Künstler faszinierte wohl der Gegensatz zwischen den drallen, friedlich liegenden Figuren und den blutigen Spuren ihrer grauenhaften Ermordung. Die auf rotem Samt gebetteten Kinder sind in Werner Bergs Ölbild mit der dekorativen Umrahmung des Schreines ganz in der Fläche gehalten, nur die beiden Kerzenleuchter und die Blumen davor erschaffen räumliche Tiefe.
Entstehungsjahr
1934
Werknummer
0124
Thema
Stillleben
Technik
Öl auf Leinwand
Maße
75 x 95 cm